"Alles hat einmal ein Ende, nur die Wurst hat zwei!" Ich glaube das ist so ein Partysong, der mein Papa manchmal trällert, wenn er traurig ist, das etwas vorüber ist. Die Fasnacht 2023 ist nun vorbei. Allerdings weiss ich aus Erfahrung, dass es im 2024 wieder eine gibt. Darum sind wir als Elfi-Glöggli nicht traurig, sondern freuen uns bereits auf's 2024.

Meine Schwester und ich waren drei Tage an der Fasnacht in der Stadt. Das war toll! Normalerweise dürfen wir immer nur mit Mami und Papi nach Basel. Dann gehen wir oft zuerst in ein Café, weil Papi unbedingt immer einen Milchkaffe trinken muss...mühsam. Danach gehen wir dann in einzelne Geschäfte. Wenn Papi was braucht, dann kann er sich sehr viel Zeit nehmen bis er es gefunden hat. Wenn Mami was benötigt und in ein Geschäft geht, dann muss es aus Papi's Sicht schnell gehen. Kaum ist Mami in einem Laden verschwunden motzt Papi, dass sie immer sooooo lange "lädelet".
An der Fasnacht waren weder Mami noch Papi dabei. Das war suuuuuper! Wir durften für unsere Schnitzelbankgesellschaft ganz viele Restaurants besuchen. Dort gab es meistens eine kleine Bühne und ein Mikrofon. Meine Schwester ist etwas scheu, darum will sie nicht singen und zeigt unsere Helgen, die sie selber gemalt hat. Ich wäre zwar auch eher scheu, aber jemand muss ja singen. Es gibt ihn noch nicht, den "stummen" Schnitzelbank. Den "dummen" gibt es! Den haben wir einige Male getroffen. Der singt immer länger als mit den Restaurants abgemacht und bringt deren Zeitpläne total durcheinander. So unfair und gemein! Und dem ist das dann noch egal, weil er glaubt, der beste Schnitzelbank von Basel zu sein. Ich glaube der hat etwas wichtiges noch nicht begriffen: An der Fasnacht geht es ja gar nicht darum der Schönste, der Beste, der Tollste zu sein. Da geht es darum, gemeinsam was Tolles zu erleben und eine Tradition zu pflegen. Und wenn man gemeinsam was tut, dann nimmt man Rücksicht aufeinander - sagt unsere Lehrerin Frau Müller immer wieder! "Leute, die das zwanghaft nicht tun, sagt sie, seien Assozial!" Ich finde, sie hat Recht. Schnitzelbänke, die als selbsternannte "Spitzenbänke" auftreten und absichtlich ihre Kolleginnen und Kollegen draussen in der Kälte länger warten lassen, sind assozial. Vielleicht sage ich dem das mal ins Gesicht. Meine Schwester meint zwar, das bringe nichts, denn dumme Leute wissen selten dass sie dumm sind.
Aber was toll war. Alle anderen Schnitzelbänke die wir angetroffen haben waren total nett! Wirklich alle. Bei allen spürte man die grosse Freude vors Publikum zu treten und die Versli zu singen. Das macht auch wirkllich total Spass! Wir kamen auch total gut an, das weiss man ja davor nie! Wir hatten auch Versli dabei, die wir super gut fanden, die wir aber dann gestrichen haben weil wir die einzigen waren, die sie super gut fanden. Aber so ist das im Leben - sagt Mami immer - Papi war für sie früher auch sowas wie "Elvis", aber keine andere hätte ihn haben wollen, oder so...
Fast 50x durften wir unsere Versi singen (die Vorfasnacht mitgezählt). Wir geben zu; am Schluss war es dann auch gut, als wir dann den letzten Auftritt hatten. Und was war das für einer! Im Saal der "Schlüsselzunft". Die Leute haben ja regelrecht getobt und das nach 23 Uhr. Normalerweise schlafen wir da schon vier Stunden. Eigentlich können wir gar nicht sagen, wo die Leute am Allerbesten auf uns reagiert haben. Irgendwie war es überall wie in der "Schlüsselzunft". Ausser in einem Cliquenkeller. Da standen wir draussen und warteten. Da kam ein ganz bekannter Schnitzelbank raus und rümpfte die Nase. Wir versuchten es trotzdem. Nach drei Versli haben wir dann auch die Nase gerümpft und sind wieder gegangen. Dabei fragten wir noch das Publikum vor dem Singen: "Habt ihr Lust auf einen Bangg?" Keiner sagte "Nein!" Schade. Kommunikation wäre so einfach, man müsste einfach nur ehrlich sein. Leider sind das die Wenigsten, so dass wir befürchten, dass dieser doofe Schnitzelbangg der überall unanständig lange singt, weil er sich selber am liebsten singen hört, mit keinerlei Nachteilen rechnen muss, weil sich niemand traut, dem ehrlich die Meinung zu sagen.
Das Elfi-Glöggli ist ehrlich. Wir sind ja noch Kinder und Kinder können sich noch nicht so gut verstellen, lügen und täuschen, wie es Erwachsene immer tun. Und weil wir ehrlich sind sgane wir: Danke! An alle, die uns gesehen, gehört und vor allem applaudiert haben. Wir machen das was wir tun aus purer Freude. Vielleicht habt ihr das gespürt. Wir tun es nicht, um uns selber besser zu fühlen, sondern um anderen Menschen Freude zu bereiten und um unsere Meinung (humoristisch verpackt) zu sagen. Im 2024 wollen wir das wieder tun. Dann soll es auch neue Kleider geben. Dazu hat unser Papi das "Sagg-Gäld-Clübbli" erfunden. Damit sollen unsere neuen Kleider bezahlt werden. Wir sind total nervös, wer da unsere erste Gönnerin oder unser erster Gönner wird. Unsere Lehrerin Frau Müller wird das wohl kaum sein, denn sie ist sehr geizig, denn sie investiert ja kaum Geld in Lebensmittel. Darüber haben wir auch einen Vers gemacht.
So. Aber jetzt ist fertig. Fertig mit der Fasnacht. Noch nicht ganz, denn wir haben noch unseren VSG Schluss-Abend im "Volkshaus". Darauf freuen wir uns. Zum allerletzten Mal alle Verse singen und dann das Röckli und die Latzhose im Kasten versdtauen. Vielleicht sehen wir uns ja schon bald wieder, denn wir reimen auch für Geburtstage und andere Feste. In dem Sinne: Machts gut und bleibt gesund und wir sehen uns bestimmt bald wieder...
Euer Elfi-Glöggli
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